Semillas sind die Samen der Pflanze, der Grundbaustein und Ursprung jeden pflanzlichen Wachstumes, der auf metaphorischer Ebene auch für die soziale Interaktion und Kommunikation zwischen den Menschen sorgt. Der Samen wird zur Pflanze und dieser bringt die Menschen zusammen.
Das Projekt Semillas soll urban gardening in der Burg Kempen entstehen lassen und die Burg zu einer Bürgerburg umgestalten, um so neue Öffentlichkeit und einen sozialen Treffpunkt für die Bürger der Stadt Kempen und ihres Umlandes zu schaffen.
Da viele Bewohner kaum einen Garten besitzen, entsteht eine Sehnsucht nach der Natur und der Wunsch nach einem Nutzgarten. Das Projekt Semillas soll Menschen anziehen, die in den Bereichen Gärtnern und Kochen dazulernen wollen oder auch einfach nur regionale Bioprodukte kaufen möchten. Es entsteht ein neuer sozialer Treffpunkt für Kempen, der Niemanden ausschließt und das Gemeinschaftsgefühl fördert. Die Besucher lernen lokale Produkte Wert zu schätzen in dem sie selbst beim Anbau oder der Ernte anpacken dürfen. Wer nicht direkt gärtnern möchte, kann die lokal angebauten und geernteten Produkte im Gewölbe – Marktkeller der Burg kaufen. Die Burg selbst soll direkt von außen denkmalschonend behandelt werden. Mit Ausnahme des Innenhofbereiches, wo zwei Fenster zu Türen umgebaut werden, um mehr Zugänglichkeit zu schaffen, wird kaum etwas an den Bestandsmauern der Burg geändert. Durch das Weglassen der vielen nicht tragenden Wände im Inneren der Burg sollen somit neue offene und spannende Räume entstehen. Nachhaltige Materialien sollen ebenfalls in der Burg benutzt werden. Um Räume größer und offener zu gestalten, werden die Materialien hauptsächlich aus Holz, Glas und schwarzem Stahl bestehen.
Die Nutzungen im Inneren der Burg sollen starke Bezüge zu den außen liegenden Gärten haben, Interessierten die Möglichkeit geben mehr über das Gärtnern zu lernen beziehungsweise Produkte selbst zu verarbeiten und zu verkosten. Highlights der Burg sind auch die beiden neuen Gewächshäuser, die im traditionellen Stil eines Schlossgewächshauses errichtet sind und wegen ihrer asymmetrischen Dachform auffallen. Eins soll direkt vor dem Burgeingang platziert werden, auf dem jetzigen Mahnmalgrundstück. Im Inneren findet die Aufzucht von Jungpflanzen im Frühjahr statt. Darüber hinaus befindet sich dort auch ein kleines mobiles Café Das andere Gewächshaus steht in der Kochschule, wo Kräuter oder andere Pflanzen, die zum Kochen dienen, angebaut werden.
Wegen der hohen gesellschaftspolitischen Akzeptanz der Themen sowie der positiven Außenwirkung kann das Projekt zukünftig auch einen wesentlichen Beitrag zur Standortvermarktung Kempens leisten. Zusammengefasst soll das Projekt Semillas in Kempen den Zusammenhalt in der Stadt stärken und die Kommunikation der Menschen untereinander fördern und dem Menschen ein Stück Natur zurückbringen.
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Architektur