Abschlussarbeiten Architektur

Gegenwärtige gesellschaftliche und städtebauliche Entwicklungen sorgen für eine zunehmende soziale und räumliche Fragmentierung. Der Umgang mit sozialen Disparitäten, gesellschaftlicher Ausgrenzung und einem erhöhten „Mafl“ an Obdachlosigkeit bekommt in diesem Zusammenhang eine zunehmend brisantere Bedeutung. Im Sinne der partizipativen und sozialen Architektur ist ein gemeinschaftliches, transitorisches Wohnkonzept entwickelt worden, welches neben der sozialen Durchmischung der Bewohner, zudem ein differenziertes Programm aus privaten, gemeinschaftlichen und öffentlichen Nutzungen veranlasst. Neue räumliche und soziale Formen des Zusammenlebens sollen hierbei eine dauerhafte und beständige Reintegration obdachloser Menschen fördern, sowie ein gesellschaftliches Umdenken ermöglichen. Mittels der Strategie „Ein Dach ist nicht genug!“ ist ein ganzheitliches Konzept zur sozialen Eingliederung dieser marginalisierten Gruppierung entwickelt worden. Das Umnutzungskonzept schafft dabei vorübergehenden Wohnraum, der
darauf abzielt, ein selbständiges und unabhängiges Leben führen zu können. Dabei beabsichtigt das Projekt eine gezielte Durchmischung der Bewohnerschaft. So sind neben Obdachlosen zudem Studenten und Künstler Teil der Struktur.
Das Parkhaus, als monofunktional genutzte Gebäudetypologie, dient hierbei als Baubestand. Angesichts sich ändernder urbaner Mobilitätsformen und Verkehrsinfrastrukturen wird die Wirtschaftlichkeit und der Bedarf dieses singulären Bautypus zunehmend in Frage gestellt. Im Sinne der städtischen Nachverdichtung findet eine Nutzungstransformation dieser Potentialfläche statt, welche einen städtischen und gesellschaftlichen Wandel herbeiführen soll. Dazu ist eine heterogene und urbane Gebäudekonfiguration entwickelt worden, welche einen niedrigschwelligen Begegnungsort entstehen lässt.

Master of Arts
Architektur

Profilbild von Sophie Werries